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Typ-1-Diabetes könnte sich bis 2040 verdoppeln

28. September 2023

Diabetes mellitus - meist kurz Diabetes genannt - ist immer weiter auf dem Vormarsch. Auch „Zuckerkrankheit“ genannt, wird Diabetes in zwei Typen eingeteilt: Typ 1 ist eine Autoimmunkrankheit, Typ 2 wird von einem ungünstigen Lebensstil ausgelöst. Besonders Diabetes Typ 1 wird bei immer mehr Menschen diagnostiziert, bis 2040 kann sich laut einer Studie die Zahl der Betroffenen verdoppeln.

Gemeinsam haben beide, dass sie den Zuckerstoffwechsel im Körper betreffen. Diabetes kommt aus dem Griechischen und bedeutet „hindurchfließen“, mellitus ist lateinisch für „honigsüß“. Dass Zucker vermehrt durch den Urin ausgeschieden wird, wenn ein Mensch an Diabetes mellitus erkrankt ist, war schon in der Antike bekannt.
Was passiert bei Diabetes Typ 1 im Körper?

Bei Diabetes Typ 1 greifen körpereigene Zellen die Bauchspeicheldrüse an, die für die Produktion von Insulin zuständig ist. Insulin ist ein Hormon, das den Blutzuckerspiegel senkt. Ist kaum oder kein Insulin vorhanden, kann der Zucker nicht mehr in die Zellen geschleust werden - wo er eigentlich als Energielieferant dient - und verbleibt im Blut, wo er für einen ständig erhöhten Zuckerspiegel sorgt. Die Symptome bei dieser Erkrankung sind übermäßiger Durst, Schwindel, vermehrter Harndrang, Gewichtsverlust und Schwäche, im schlimmsten Fall Bewusstlosigkeit oder sogar Koma. Es ist wichtig, die Krankheit so früh wie möglich zu erkennen, um die lebenswichtige Therapie einzuleiten. 

Die richtige Therapie ist lebenswichtig

Da bei Menschen mit Diabetes Typ 1 das Insulin im Körper fehlt, muss es regelmäßig und lebenslang zugeführt werden. Das Wissen darüber, wie die Therapie genau funktioniert und wie die richtige Ernährung und Sport mithelfen, werden in einer Diabetes-Schulung vermittelt. Da Diabetes Typ 1 oft Kinder betrifft, erhalten sowohl die Patientinnen und Patienten als auch die Eltern diese Schulung. Sie lernen dabei, welches Lebensmittel welche Dosis Insulin braucht, um ideal verstoffwechselt zu werden. Dabei kommt es vor allem auf die Kohlenhydrate an. Danach richtet sich die Dosis Insulin, die gespritzt werden muss. 

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Diabetes Typ 2 nicht mehr nur bei älteren Menschen 

Diabetes Typ 2 kommt häufiger vor als Diabetes Typ 1 und wird durch eine mangelhafte Wirkung des Insulins in den Zellen verursacht. Müdigkeit und großer Durst sind auch hier häufige Symptome. Risikofaktoren für Diabetes Typ 2 sind Übergewicht, schlechte Ernährung und zu wenig Bewegung. Früher wurde Diabetes Typ 2 auch als „Altersdiabetes“ bezeichnet, heute sind von diesem Typ Diabetes auch immer mehr jüngere Menschen betroffen. Die Insulinresistenz der Zellen kann, wenn Diabetes Typ 2 nicht behandelt wird, zu Sehstörungen bis zur Erblindung führen, sowie zu Schäden an Gewebe und Nerven, die schlecht heilende Wunden an Füßen und Unterschenkeln nach sich ziehen können. Eine Therapie des Diabetes beinhaltet einen gesünderen Lebensstil und blutzuckersenkende Medikamente. 

Diabetes Typ 1: Stark steigende Zahlen

Wichtig für alle Patienten ist auf jeden Fall die richtige Beratung, Behandlung und Therapie. Vor allem im Hinblick darauf, dass sich laut einer Lancet-Studie die Zahlen der Menschen mit Typ-1-Diabetes bis 2040 verdoppeln könnten, ist es daher wichtig, die Infrastruktur dafür auszubauen. Es wird künftig nötig sein, noch mehr Experten für Diabetes Typ 1 zu haben, die sich um die steigende Zahl der Betroffenen kümmern.

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