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Was sind die Nebenwirkungen des Wirkstoffs Bisoprolol?

23. August 2023

Bisoprolol ist ein Medikament, das vor allem bei zu hohem Blutdruck, Herzenge - bekannt auch als Angina Pectoris, Herzrasen und einer Herzinsuffizienz verordnet wird. Es gehört zur Medikamentengruppe der Betablocker. 

Diese hemmen im Körper die Wirkung des Stresshormons Adrenalin und des Neurotransmitters Noradrenalin. So bringen sie das Herz dazu, langsamer und weniger kräftig zu schlagen, das Herz braucht für seine Arbeit weniger Sauerstoff und Energie. So kann der hohe Blutdruck gesenkt werden, das Risiko von Schlaganfällen oder Herzinfarkten wird reduziert. Der Betablocker kann auch nach einem Herzinfarkt zur Vorbeugung weiterer Herzprobleme eingesetzt werden. Doch neben den gewünschten Wirkungen können bei Bisoprolol, wie auch bei allen anderen Medikamenten, bei der Einnahme unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. 

Behandlung mit Tabletten: Dosis wird langsam gesteigert

Wie genau Bisoprolol bei Problemen mit dem Herzen oder dem hohen Blutdruck eingesetzt wird, entscheidet eine Ärztin oder ein Arzt. Zunächst wird eine niedrige Dosis verschrieben, die dann nach und nach zur Zieldosis hin erhöht wird. Diese unterscheidet sich nach der Schwere der Erkrankung. Zur Behandlung wird Bisoprolol in Tablettenform eingenommen, die Tabletten gibt es in Dosierungen zwischen 1,25 und 10 Milligramm des Wirkstoffes. Wichtig ist, dass die Tabletten regelmäßig - meist am Morgen - und über längere Zeit eingenommen werden. Bisoprolol sollte nie abrupt abgesetzt werden, hier besteht die Gefahr von Blutdruckspitzen, die gefährlich sein können. Das Medikament sollte stattdessen langsam ausgeschlichen werden.  

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Die Nebenwirkungen von Bisoprolol

Wer den Betablocker gegen hohen Blutdruck und bei Herzbeschwerden einnimmt, sollte auch über mögliche Nebenwirkungen Bescheid wissen. Bei Menschen, die eine chronische Herzinsuffizienz haben, kann die Behandlung mit Bisoprolol zu einem stark verlangsamten Herzschlag führen. Weitere Folgen können Schwindel, Kopfschmerzen, Empfindungsstörungen, Müdigkeit und Erschöpfung sein. Weitere Nebenwirkungen bei der Einnahme von Bisoprolol können den Magen-Darm-Trakt betreffen: Es können Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen auftreten. Andere, gelegentliche Nebenwirkungen können Depressionen, Schlafstörungen, Muskelschwäche oder Muskelkrämpfe oder eine Verkrampfung der Atemmuskulatur - vor allem bei Patienten mit Asthma bronchiale - sein. Wer bereits unter Gefäßkrankheiten leidet, bei dem können Taubheit und Kältegefühle in Armen und Beinen auftreten. Selten kommt es zu Erektionsstörungen, Hörstörungen, Halluzinationen und Stimmungsschwankungen. 

Blutdrucksenkende Wirkung anderer Mittel wird verstärkt

Wer bereits Medikamente einnimmt, die den Blutdruck beeinflussen, sollte vorsichtig bei der Einnahme von Bisoprolol sein. Denn eine blutdrucksenkende Wirkung kann dann verstärkt werden. Caliumkanalblocker wie Verapamil können bei gleichzeitiger Behandlung mit Bisopolol die Herzfrequenz zu stark herabsetzen, deshalb sollten die Medikamente nicht gleichzeitig eingenommen werden. Patienten mit starken Durchblutungsstörungen, Störungen der Reizleitung am Herzen oder mit sehr niedrigem Blutdruck sollten den Betablocker ebenfalls nicht einnehmen. Alkohol kann die Blutdrucksenkende Wirkung ebenfalls verstärken. Bisoprolol ist in der Schwangerschaft nicht der Betablocker der Wahl, denn es kann die Durchblutung der Plazenta und damit die Versorgung des Fötus negativ beeinflussen. 

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